Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich fotografiert und gefilmt
und habe mich dann vor einigen Jahren entschlossen,
meinen gesamten Medienbestand zu digitalisieren.
Heute habe ich alle Fotos, alle Videos, alle privaten
Tonbandaufnahmen, alle Super-8-Filme etc., die ich je
aufgenommen habe, in digitaler Form zur Verfügung und so
gespeichert, dass ich auch später hinzukommende Medien
aus früheren Zeiten problemlos integrieren kann.
Warum sollte man so etwas tun? Nun z.B. damit es Ihnen
nicht so geht, wie der jungen Journalistin eines Hamburger
Nachrichtenmagazins, die sich beklagte, dass alle
Lieblingsfotos vernichtet worden seien, als ihr Handy den
Geist aufgab (sic).
Neben den physikalischen Problemen der Alterung der
Speichermedien, die nach und nach zerfallen, führt der
rasante technische Wandel dazu, dass Abspielgeräte, die für
die Wiedergabe älterer Medien benötigt werden, im Laufe
der Jahre vom Markt verschwinden. Fragen Sie doch einmal
im Elektronik-Markt nach einem VHS Recorder ;-). Das
darauf unweigerliche folgende laute Lachen werden Sie in
Zukunft auch bezogen auf alle anderen Abspielgeräte hören.
Oder glauben Sie, dass es in 10 Jahren noch DVD-Player
gibt?
Da hilft nur, die analogen Medien zu digitalisieren und
zusammen mit den neueren (Handyfilme etc.) in ein
einheitliches Standardformat zu bringen, damit sie bei
späteren Änderungen der Technik insgesamt konvertiert
werden können.
Copyright Ulrich Diekhake
Digitalisierung
Da ich schon als Jugendlicher Stimm-Aufzeichnungen auf
Tonband und Kassette gemacht habe, die unbedingt erhalten
werden sollten, habe ich auch diese Medien digitalisiert. Das ist
technisch kein Problem. Vor allem kann man durch
Nachbearbeitung der Aufnahmen das unvermeidliche
Bandrauschen der alten Wiedergabegeräte eliminieren.
Wie wäre es damit, das Mixed Tape für die Angebete von 1980
digital zu haben?
Dias lassen sich in sehr guter Qualität einscannen und via DVD-
Player, USB-Stick oder NAS am Fernseher betrachten. Meinen
Dia-Bestand habe ich mit Hilfe eines automatischen Diascanners
nach und nach digitalisiert. Diese Geräte sind in der Anschaffung
sehr teuer. Sie finden im Netz viele Angebote, in denen der
ausgewiesene Preis für einen Diascanner nur die Miete für eine
vorübergehende Zeit ist. Also Vorsicht. Je nach Qualitätsstufe
kann das Scannen eines einzigen Dias rd. drei bis vier Minuten
dauern und falls man noch bestimmte Verbesserungstechniken
wie z.B. digital ICE für Staub- und Kratzerentfernung aktiviert, ist
so ein Gerät mit einem einzigen Dia-Magazin diverse Stunden
beschäftigt. Vor dem Hintergrund relativiert sich die „günstige“
Miete schnell.
Eine alternative Technik ist es, mit einer Vorschaltoptik vor einer
vorhandenen hochwertigen Kamera und einem Diffusor zu
arbeiten. Das kann man noch optimieren, wenn man einen alten
Dia-Projektor entsprechend umrüstet. Die Ergebnisses sind zwar
nicht ganz so gut, wie mit einem Scanner erzeugte Digitalbilder
aber können sich durchaus sehen lassen und werden in einem
Bruchteil der Zeit erzeugt.
Das Digitalisieren analoger Videokassetten bzw. das Einlesen digitaler
„Mini-DV“-Kassetten ist technisch kein Problem und kann problemlos
mit preiswerter Hard- und Software selbst erledigt werden, wenn
man noch über geeignete Abspielgeräte verfügt. Andernfalls kann ich
mit meiner Technik für die meisten Formate helfen. Außerdem
verhilft natürlich ein professioneller Schnitt Ihren Filmen zu neuem
Glanz.
Auch Fotoalben als Ganzes können gescannt und in Fotobücher
oder elektronische Versionen umgewandelt werden. Das ist
besonders dann schön, wenn ein Familienalbum verschiedenen
Angehörigen zur Verfügung gestellt werden soll. Eine
Besonderheit ist, dass dann natürlich auch handschriftliche
Anmerkungen zu den Bildern mit tradiert werden können. Selbst
das äußere Erscheinungsbild des Albums kann auf das Cover
eines Fotobuchs übertragen werden.
Die 1 zu 1 - Übertragung des gesamten Albums hindert natürlich
nicht, einzelne Bilder gesondert hervorzuheben. In dem Beispiel
oben wurde ein winziges Bild zur einer 2 x DinA 4 Doppelseite
vergrößert.
Eine weitere schöne Möglichkeit der Bildbearbeitung ist, aus
vorhandenen viel zu kleinen Positiven - also Papierbildern -
bearbeitete Vergrößerungen zu erstellen.
Negative lassen sich in guter Qualität scannen. Die benötigte
Hardware ist nicht zu teuer - man muss nur Zeit und etwas
Knowhow investieren. Insbesondere sehr alte Aufnahmen im
Großformat - auch die auf Glasplatten - sind oft von unerwartet
hoher Qualität.
So kann man durch individuelles Scannen und Bearbeiten
insbesondere die seltenen Groß-Negative in elektronische
Positive umsetzen.
Für die gigantische Menge von Standard-Negativen aus meinem
eigenen und aus geerbtem Bestand habe ich einen Großlabor
beauftragt, das das sehr ordentlich erledigt hat. Hier lohnt der
zeitliche Aufwand für eine individuelle Bearbeitung nicht.
Da sich auch meine alten Super-8-Filme nach und nach
auflösten, die Farben verblassten etc., war es höchste Zeit,
diese in ein Videoformat umzuwandeln. Ein netter
Nebeneffekt ist, dass beim Anschauen das Rattern des
Projektors entfällt.
Eine einfache Möglichkeit ist, diese einfach mit einem Video-
Camcorder abzufilmen. Nachteil dabei ist, dass es ein
unschönes Bildflackern gibt, das dadurch verursacht wird,
dass die Bildaufnahmefrequenz des Camcorders nicht mit
dem Projektor synchronisiert werden kann.
Der Projektor schiebt nach jedem Einzelbild eine schwarze
Blende vor den Bildträger, so dass Ihr Camcorder
unweigerlich in einem bestimmten Rhythmus auch diese
abgedunkelten Stellen aufzeichnet.
Aufzeichnungen ohne diese Probleme sind nur mit
Spezialgeräten möglich, die z.B. die Filme direkt von der
Filmbühne abtasten und über geänderte Mechanik eine
angepasste Bildgeschwindigkeit ermöglichen.
Wenn Sie bei irgendeinem Unternehmen einen simplen 1 zu
1 Transfer beauftragen, bleiben mögliche Verschönerungen
außen vor. Es bleibt das 4 zu 3 - Format, Bildränder sind
nicht beschnitten, je nach
Filmformat kann die
Perforation teilweise
sichtbar sein etc.
Da ist es schon besser, eine
individuelle Bearbeitung zu
beauftragen. Die
digitalisierten Filme können
- in das 16 zu 9 - Format gebracht werden,
- neu geschnitten werden,
- an fehlbelichteten Stellen ausgeglichen werden,
- von Rucklern an Klebestellen befreit werden etc.
Danach ist die Auslieferung als Datei, als DVD oder als
BluRay-Disk möglich.
Ein Beispiel können Sie sich hier ansehen. Es wurde
seinerzeit mit einer billigen „Kaufhaus-Kamera“ mit recht
bescheidenem Objektiv aufgenommen. Dank für die Musik
an bensound.com: